Trinkwasser - zum Spülen zu kostbar

Beet auf dem Regenwasserspeicher

Die ufaFabrik benötigt pro Jahr etwa 3000 Kubikmeter Brauchwasser für die Toilettenspülung und zur Grünflächenbewässerung. Vor Einrichtung der Regenwassernutzung stand hierfür nur kostbares, durch die Wasserwerke aufwendig gereinigtes Trinkwasser zur Verfügung. Seit Anfang der 90er Jahre fließt das Regenwasser von ca. 8000 qm Dachflächen, asphaltierten Wegen und Plätzen durch die Kanalisation in den Wasserspeicher, der früher das Wasserwerk der Filmbetriebe beherbergte. Die technischen Anlagen des Wasserwerkes wurden entfernt und die Wände mit Wasserglas gegen Verdunstung und Sickerverluste abgedichtet. Im Winter 1997/98 erhielt der Brauchwasserspeicher eine neue Deckenkonstruktion.

Bei einem durchschnittlichen jährlichen Niederschlag von etwa 500 mm lassen sich rein rechnerisch von 8000 qm Fläche pro Jahr 4000 Kubikmeter Regenwasser auffangen - genug für den Brauchwasserbedarf der ufaFabrik. In einem Absetzbecken sinken Steine, Sand und Schlamm zu Boden, schwimmende Partikel wie Laub, Papier und Holz werden beim Überlaufen in das zweite Becken durch Kies auf der Trennwand aufgefangen.

Das grob gereinigte Wasser wird nach Bedarf in den Pflanzen/Bodenfilter gepumpt und dort gefiltert. Hier entzieht ihm das Substrat aus feinem Blähschiefer die restlichen Schwebeteile. Bodenorganismen an den Wurzeln von Schilf, Binsen, Wasserlilien und Rohrkolben wandeln weitere Verunreinigungen in Mineralstoffe um, die die Pflanzen als Dünger aufnehmen. Durch diese Aufbereitung wird fast Trinkwasserqualität erreicht. Eine unter dem Bodenfilter gelegene Zisterne speichert das Brauchwasser und eine Druckerhöhungsanlage verteilt es auf die Gebäude.

Zur Zeit laufen in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Berlin Forschungsprojekte, die sich mit der wissenschaftlichen Untersuchung der positiven Effekte von Pflanzenkläranlagen befassen.