Archive: Das Jeong-Ga-Ak-Hoe-Festival

Konzert

für alte koreanische Musik – und mehr

Theatersaal
Fri. 23. September 2022
19:30
h
Eintritt: 18 €, Ermäßigt: 14 €, Festivalticket: 50 €, Festivalticket (Ermäßigt): 40 €

Bitte Informieren Sie sich kurzfristig über unsere geltenden Hygienebestimmungen, da es immer wieder zu Änderungen kommen kann. Die aktuellen Regeln finden Sie hier: [>>Klick<<]  https://www.ufafabrik.de/de/19429/hygieneregeln-im-veranstaltungsbetrieb...

- Programm am Samstag, 24.09.2022, 14:00 und 19:30 Uhr
Abschlusskonzert am Sonntag, 25.09.2022, 19:00

Das Ensemble Jeong Ga Ak Hoe [etwa: Musikgruppe des wahren Gesangs] aus Seoul ist die wichtigste NGO der traditionellen Musik in Korea und erforscht die historische Spielpraxis ebenso wie es versucht, eine Fortsetzung der alten
Musik in die Gegenwart zu schaffen und neue                                                                                              Publikumsgruppen zu erschließen. 

Unser Festival gibt den Hörer*innen die Möglichkeit, einige Schlüsselwerke der sogenannten traditionellen Musik Koreas in ganzer Länge kennenzulernen und sich in die Klänge, Konzepte und Formen einzuhören. Aus westlicher Sicht erscheint sie experimentell und klanglich weitab von westlicher Tonalität und glattem Klang.

Anders als in der westlichen Musik existieren von den verschiedenen Gattungen jeweils nur wenige Werke, mitunter nur eines, diese aber sind von Gelehrten und Ausführenden der Musik, der Philosophie und der Staatskunde über viele Generationen hin optimiert worden. Die Persönlichkeiten dahinter blieben aber meistens anonym.

Das Programm wird ergänzt durch zwei Werke neueren Ursprungs, „Pungryujae“ (am 25.09.) von Yoon Hye Jin, die eine der wenigen Komponist*Innen in Korea ist, ist, die die alten Konzepte weiterdenkt und „Klangfeld 1 für neun koreanische Instrumente“ (am 23.09.) von Erhard Grosskopf, dessen prozessuale und in Zeitschichten verlaufende Musik von jeher eine überraschende Verwandschaft zu der stoischen Musik der alten koreanischen Aristokratie hatte.

Für Hörgeschädigte, die über ein dafür geeignetes Hörgerät verfügen, bieten wir eine begrenzte Anzahl von Induktionsschlingen an – nur reservierbar in der ufaFabrik Tel. 030 755030

Programm am Freitag, 23.09.2022:

18:30 Uhr Einführung 

Ab 19:30 Uhr:
1. Instrumentalsuite Jajinhanip
2. „Klangfeld 1 für 9 koreanische Instrumente“ von Erhard Grosskopf (UA)

Es spielt das Ensemble Jeong Ga Ak Hoe, Seoul

 

 

 

 

2017_JGAH (c) Choi Inho.jpg

Instrumentalsuite Jajinhanip:
Jajinhanip ist eine festliche Palastmusik. Die Musik ist eine Abwandlung der Begleitmusik von Gagok (Kunstliedern), davon aber klanglich und wesensmäßig Welten fern.

Die besondere Besetzung mit 2 Piris (Bambusoboen), Daegeum (Bambusquerflöte), Haegeum (Spießgeige), Janggu und Jwago (Sanduhr- und Faßtrommel) wird Samhyeon Yukgak genannt und ist unbegrenzt ins Orchestrale erweiterbar. Die Klarheit und Kraft aber dieser Mindestbesetzung ist allenfalls vergleichbar mit dem westlichen Streichquartett oder Klaviertrio.

6 Musiker in Hofgewand (c) National Gugak Center Seoul.jpg

 

 „Klangfeld 1 für 9 koreanische Instrumente“ von Erhard Grosskopf, Uraufführung:
Erhard Grosskopfs Prozeßmusik teilt von jeher, ohne es beabsichtigt zu haben, viele Eigenschaften mit der koreanischen Gelehrten- und Hofmusik, denn sie folgt nicht der üblichen erzählerischen Dramaturgie, sondern ist prozessual und nicht-individuell, was der koreanischen Musik in überraschendem Maße entspricht. Die Musik spricht selbst und bewegt sich in einer Welt vorbestimmter Regeln. Was in den verschiedenen Schichten, die jeweils einen eigenen zeitlichen Verlauf haben, geschieht, hängt vom klanglichen und melodischen Material ab, das an bestimmten Punkten von einer in die andere Schicht wechseln – ein Informationsaustausch. Die für die Spielweise der koreanischen Instrumente typische Mikrotonalität wird in diesem Stück durch die Komposition gestaltet.
 

Das Jeong-Ga-Ak-Hoe-Festival wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds