Archiv: Markus Pabst

literarischer Trash

Die Markus Pabst Audienz

Varieté Salon
Do. 9. bis Sa. 11. März 2023
Do-Sa
20:00
Uhr
Eintritt: 19 €, Ermäßigt: 16 €, Studenten (nur im VVK): 12 €

„Im Anfang war das Wort „LEBEN“, aber wenn man es rückwärts liest entsteht nur „NEBEL“. Aus „ARON“ wird Rückwärts „NORA“. Es gibt also Transgender Palindrome. „WOW“ ! Auch „WOW“ kann man rückwärts lesen.
Sprache kann zaubern, zumindest wenn Markus Pabst damit spielt. Ohne ein Wort zu verändern kann er seine Texte ins Gegenteil umkehren, in dem er die Satzfolge von hinten nach vorne liest, oder einfach Kommas neu setzt. Das ist saukomisch und trotzdem intelligent. Markus Pabst bewegt sich wie man in Deutsch sagt zwischen „Poetryslam, Standup und Chanson“. Eine Hommage an das Wort in einer bildbefluteten Welt.

Kluge Unterhaltung, die Spass macht. Zu Wortspielereien gesellen sich scharfe Beobachtungen im Alltag. Wie heisst zum Beispiel das meist gekaufte Toilettenpapier? „Happy End“. Stimmt wirklich und weil das nicht reicht gibt es eine Weihnachtsedition davon mit Spekulatius Duft. Um witzig zu sein, muss man eigentlich nur beobachten.

Gibt es eigentlich neben Glückskeksen auch Depressionskekse? Und verstecken sich in Schlagertexten versteckte Botschaften.

Pabst erzählt aus seinem Leben, aus 35 Jahren erlebter Varieté Geschichte, die er als Regisseur

und Autor prägte. Viele Texte und Songs, die er für andere schrieb, trägt er nun selber vor inklusive wahrer Randbemerkungen.

Und natürlich nutzt er den „Papst“ in seinem Namen, obwohl er anders geschrieben wird. „Ich trete solange auf, bis das Korrekturprogramm meinen Namen richtig schreibt also PABST, solange bis ich berühmter bin als der Mann in Rom“, sagt er bescheiden.

In der zweiten Hälfte tritt er im Papst Mantel auf und wundert sich warum Männer in solchen Kleidern so homophob sein können. Er nutz seine Unfehlbarkeit und vertauscht Homosexualität mit Heterosexualität bis es zu einem „Christopher straight day“ kommt. Er predigt vor allem Liebe und in seinen Liedern, egal ob in der Person von Markus Pabst oder dem gespielten Papst, gehen tief und berühren das Herz. zum Beispiel in dem Lied „Schaukelpferd“ welches er seinem Vater widmet.

„Denn eigentlich ists Leben leicht. Es startet mit nem ersten Schrei und irgendwann ist es vorbei. Ganz einfach eben ich empfehle: Leben, Leben, Leben“ ist seine Botschaft. Zu seinem 50. Geburtstag (2017) schenkte sich Pabst wieder auf der Bühne zu stehen. Seitdem spielte er in über 1000 Shows in namhaften Varietee wie die GOPs oder dem Wintergarten in Berlin.

Seine Soloshow, die im Mai in Berlin Premiere feierte, ist eine Konsequenz aus seiner vergangenen Arbeit. Er sagt: „über Jahre habe ich Ideen und Texte für andere geschrieben, doch wenn ich sie selber spreche kommen sie stärker an, denn ich weiß  am besten, was ich damit wollte“.

Ein Zusammenschluss verschiedener  Zeitungsartikel bringt es auf den Punkt.

Der „Punk und Poet“ (Berliner Morgenpost) gibt sich die Ehre. „Komisch, knallig und Rauschhaft“ (Berliner Zeitung) kommt er daher, das „Geistige Oberhaupt der Varieté Gemeinde“ (Süddeutsche Zeitung).

Es ist „poetisch, lustig, politisch, provokativ und schlicht das großartigste Programm...“ (Münchner Kurier). 

„Der Tarantino des Varietés (Siegessäule) ist „Berlins Varieté Pabst“ (BZ Berlin).

„Das größte Wunder ist dieser Markus Pabst, der tatsächlich als Papst auf die Bühne kommt und
den ewig Gestrigen die Leviten liest. Seine Predigt klingt zunächst finster und unversöhnlich. Dann
wiederholt er die Sätze in umgekehrter Reihenfolge und es entsteht eine Botschaft der Liebe und
des Respekts daraus. Besser geht’s nicht“.(TZ München)

„Es sind ihre Shows die das Publikum sehen will“. (Süddeutsche Zeitung, Wirtschaft).

Foto: Matthias Fischer